Aufgrund der Tatsache, dass die Niedrig- wie Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank – kurz: EZB – altbekannte Finanzprodukte und Veranlagungsformen unattraktiv hat werden lassen, ist das Interesse an alternativen Möglichkeiten gestiegen, um sich ein Vermögen aufzubauen. Doch welche Rolle spielt der ETF Sparplan hier?

Die Exchange Traded Funds – kurz: ETF bzw. ETFs – sind die Lösung! Hier wird ein Aktienindex 1 zu 1 nachgebildet. Es wird im Zusammenhang mit ETFs auch immer wieder im deutschen Sprachraum von Indexfonds gesprochen.

Aber was spricht für und was spricht gegen einen ETF Sparplan? Und worauf ist zu achten, wenn man sich für einen Sparplan entscheidet? Und was ist ein ETF Sparplan überhaupt?

Wie funktioniert ein ETF Sparplan?

ETF Sparplan FunktionEine Frage, die natürlich von Bedeutung ist und sich viele Anleger – vor allem Anfänger – stellen werden: Wie funktioniert ein ETF Sparplan? Denn wer investieren will, der sollte wissen, worum es geht, um keine bösen Überraschungen erleben zu müssen.

Besonders kritisch werden hier auch sicherheitsorientierte Anleger sein, denen mitunter vor wenigen Jahren noch nahegelegt wurde, niemals in Aktien zu investieren, da diese so gefährlich seien.

Doch wer sich mit dem Aktienmarkt bzw. den ETFs befasst, der wird relativ schnell zu dem Ergebnis kommen, dass es zwar ein Risiko gibt, dieses aber nicht in Relation mit den möglichen Gewinnen steht.

Fakt ist: Wer heute ein Vermögen aufbauen und kein allzu hohes Risiko eingehen möchte, dem bleibt am Ende nur ein ETF Sparplan, um sich seine Einlagen nicht aufgrund der steigenden Inflation und der niedrigen Zinsen zerstören zu lassen.

Die besten Depots für ETFs

Eignet sich ein ETF Sparplan zum Vermögensaufbau?

Um das zu beantworten schauen wir uns den folgenden Graphen an, der vergleicht, was aus 10.000€ wurde, die 2010 in verschiedene Assets (Tagesgeld, deutsche Staatsanleihen, Gold und MSCI World ETFs) angelegt wurde:

Möchte man ein Vermögen aufbauen, so kann ein ETF Sparplan sehr wohl empfohlen werden. Vor allem dann, wenn es darum geht, einen geringen Betrag pro Monat zu investieren.

Letztlich gibt es Banken, die Sparpläne schon ab 50 Euro/Monat anbieten; in einigen Fällen werden sogar Sparpläne angeboten, die man mit 25 Euro/Monat bedienen kann. Wichtig ist, dass man sich im Vorfeld selbst die Frage beantwortet, wie viel Geld man überhaupt zur Verfügung hat.

Denn das Investieren sollte über mehrere Jahre dauern und nicht bereits nach wenigen Monaten beendet werden, nur weil man bemerkt, dass die Summe, die man veranlagen möchte, nur sehr schwer im Monat zusammengebracht wird bzw. man in eine finanzielle Schieflage gerät, wenn man den Sparplanbetrag nicht reduziert.

Gibt es Sparpläne auf Aktien-Indexfonds?

Verfolgt man einen langfristigen Vermögensaufbau, so wird man ziemlich sicher mit einem Aktienfonds in Berührung kommen. Aufgrund der Tatsache, dass man in Aktien-Indexfonds über Jahrzehnte einbezahlen kann, ist das eine ideale Veranlagungsform für Anleger, die einen langfristigen Anlagehorizont verfolgen.

Zudem muss man sich bei dieser Variante keine Gedanken darüber machen, ob der im Hintergrund agierende Fondsmanager einen guten Job macht oder mitunter die Rendite verbrennt.

Denn entscheidet man sich für einen ETF, so gibt es keinen Manager, der im Hintergrund die Fäden zieht und versucht besser als der Markt zu sein. Der Fonds entwickelt sich nämlich wie der gewählte Aktienindex. Da es eine Kopie ist, bewegt sich also der Fonds genauso wie der Index: Steigt der Index, so steigt das Fondsvermögen – sinkt der Index, so sinkt das Fondsvermögen. Das heißt am Ende, man ist immer nur so stark oder schwach wie der Markt.

Die letzten Jahrzehnte haben gezeigt, dass man mit einem ETF Sparplan Fondsmanager langfristig immer schlägt.

Entscheidet man sich für den Sparplan auf einen gewählten Aktien-Indexfonds, so werden in regelmäßigen Abständen Fondsanteile erworben. Natürlich darf man sich nicht aus der Ruhe bringen lassen, wenn es an den Börsen einmal etwas rauer zugeht – Schwankungen gehören einfach dazu.

Aktienfonds SparpläneDas ist auch der Grund, warum hier ein langfristiger Anlagehorizont empfohlen wird.

Denn die letzten Jahre (bzw. sogar Jahrzehnte) haben gezeigt, dass die Verluste, die eingetreten sind, immer wieder aufgeholt werden konnten. Man muss nur einen langen Atem haben.

Denn Kursschwankungen, die für zwischenzeitliche Gewinne wie Verluste sorgen, sind als Momentaufnahmen zu verstehen – erst wenn verkauft wird, kommt es zu einem tatsächlichen Gewinn oder Verlust.

Lohnt sich ein ETF Sparplan?

Zu beachten ist, dass Sparer, die ein besonders langes Durchhaltevermögen haben, am Ende mit sehr attraktiven Renditen belohnt werden.

Hätte man sich etwa zu Beginn des Jahres 2005 für den börsengehandelten Indexfonds entschieden, der die Nachbildung des Weltaktienindex ETF MSCI World darstellt, so hätte der Anleger bei einer Sparrate von 100 Euro/Monat eine Durchschnittsrendite Ende 2020 von 9,6 Prozent erzielen können.

Die nachfolgenden Zahlen zeigen, dass es bei einer 15-jährigen Laufzeit immer wieder attraktive Durchschnittsrendite gegeben hat (angenommen wird eine monatliche Sparrate von 100 Euro und die Wahl des Weltaktienindex MSCI World):

Beginn des SparplansEnde des SparplansEndbetragDurchschnittsrendite
1969198443.534 Euro10,95 %
1974198960.447 Euro14,78 %
1979199436.639 Euro8,91 %
1984199958.814 Euro14,46 %
1989200427.125 Euro5,25 %
1994200918.727 Euro0,52 %
2000201532.220 Euro7,36 %
2004201938.930 Euro9,63 %

Das Geheimnis ist der sogenannte Cost Average Effekt. Denn wer Monat für Monat einen bestimmten Betrag investiert, bekommt dafür Anteile. Jedoch gibt es einmal mehr Anteile, dann wieder weniger Anteile.

Das liegt an der Kursentwicklung. Das heißt, für eine Zeit werden die Anteile zu einem recht günstigen Preis erworben, dann wird wieder etwas mehr dafür bezahlt – und die Anteile, die man zu einem geringen Preis bekommen hat, steigen natürlich mit den Kurssteigerungen.

Somit ergibt sich am Ende eine Durchschnittsrendite, die über die Jahre (fast) immer positiv ausfällt. Natürlich mag die Vergangenheit hier keine Garantie für zukünftige Gewinne sein, jedoch kann man als Anleger davon ausgehen, dass man mit einem langfristigen Anlagehorizont wenige Sorgen haben muss, wenn man sich für einen ETF Sparplan entscheidet.

Was sind die Vor- und Nachteile vom ETF Sparplan?

Die Vor- und Nachteile von ETF Sparplänen liegen auf der Hand: ETFs sind preiswert sowie unkompliziert, vielseitig und die Sparpläne sind flexibel. Des Weiteren sind ETFs abgesichert. Jedoch können Schwankungen das Vermögen schrumpfen lassen – das ist vor allem im Zuge der Auszahlung problematisch, wenn die Talfahrt auf einmal die Rendite schmälert.

In diesem Fall ist es wohl besser, wenn man abwartet, bis sich der Markt wieder erholt hat. Hier gibt es nur kein bestimmtes Zeitfenster, wann sich der Markt wieder erfangen hat. Das kann innerhalb weniger Wochen der Fall sein, kann aber mitunter auch mehrere Monate dauern.

Aufgrund der Tatsache, dass hinter einem ETF kein Fondsmanager steckt, fallen nur sehr geringe Kosten an. Zudem gibt es keinen sogenannten Ausgabeaufschlag. Wer bei den Kaufkosten sparen will, der sollte zudem einen Blick auf die Angebote der Direktbanken (also Banken ohne Filialnetz) werfen.

Zudem ist jeder ETF absolut unkompliziert, da hier am Ende nur einem im Vorfeld gewählten Börsenindex gefolgt wird. Es gibt somit – abseits möglicher Börsenturbulenzen – keinerlei Probleme, die ein Fondsmanager verursachen kann, wenn sich dieser „verspekuliert“.

Des Weiteren gibt es eine unglaublich große Auswahl an Indizes für die unterschiedlichsten Zielgruppen. Somit können die Anleger unzählige Aktien- sowie andere Indizes besparen. Es gibt breite globale Indizes sowie auch spezielle Branchen-, Länder- oder auch Strategieindizes.

Ein weiterer Punkt, der für ETFs spricht: Bei den erworbenen Fondsanteilen handelt es sich um ein Sondervermögen – das heißt, im Falle einer Bankenpleite wird das Vermögen von der Fondsgesellschaft geschützt.

Letztlich kann man also sehr wohl sagen, dass die Vorteile überwiegen. Über etwaige Kursschwankungen kann man somit hinwegsehen, wenn man der Meinung ist, als sicherheitsorientierter Anleger möchte man nicht mehr Geld auf das Sparbuch legen oder sein Erspartes am Tagesgeldkonto bunkern.

ETF Vergleich: Empfehlenswerte Indizes

Das ETF-Sparen funktioniert in der Regel mit sparplanfähigen ETFs. Zu beachten ist, dass es Indizes gibt, die ideal sind, wenn es darum geht, einen Vermögensaufbau mit einem Sparplan zu verfolgen, da es zu einer sehr breiten Streuung kommt und die Gebühren relativ niedrig sind.

Finanzprodukte zum VermögensaufbauWie bereits erwähnt, ist der Weltaktienindex MSCI World besonders empfehlenswert, da sich hier rund 1.600 Einzelunternehmen aus über 20 Ländern befinden. Mehr als die Hälfte sind US Unternehmen – in dem MSCI World finden sich etwa der Mineralölkonzern Exxon Mobil sowie Apple.

Nachfolgende Indizes sind also sehr wohl empfehlenswert, wenn es um das ETF-Sparen geht:

MSCI World

Region: Weltweit

Anbieter:

AnbieterISNNachbildungDividenden
iSharesIE00B0M62Q58physischausschüttend
iSharesIE00B4L5Y983physischthesaurierend
HSBCIE00B4X9L533physischausschüttend
UBSIE00B7KQ7B66physischausschüttend
UBSIE00BD4TXV59physischthesaurierend
XtrackersIE00BK1PV551physischausschüttend
XtrackersIE00BJ0KDQ92physischthesaurierend
LyxorFR0010315770synthetischausschüttend
SourceIE00B60SX394synthetischthesaurierend
ComstageLU0392494562synthetischausschüttend
XtrackersLU0274208692synthetischthesaurierend
AmundiLU1681043599synthetischthesaurierend

Performance der letzten 5 Jahre:

Im MSCI World befinden sich ausschließlich große wie mittelgroße Unternehmen aus den Industrieländern. Chinesische wie brasilianische Unternehmen sind hier nicht gelistet, da der MSCI diese Länder als sogenannte Schwellenländer einstuft.

MSCI World: Aufteilung nach Ländern:

Die Überprüfung der Zusammensetzung des Weltaktienindex wird von MSCI, dem Anbieter, quartalsweise überprüft. Somit kann es immer wieder dazu kommen, dass bereits gelistete Unternehmen durch stärkere Unternehmen ersetzt werden.

MSCI World: Aufteilung nach Unternehmen:

Index: MSCI Europe – Region: Europa

Performance der letzten 5 Jahre:

Im MSCI Europe finden sich rund 450 Firmen aus 15 europäischen Ländern. Die Unternehmen, die hier gelistet sind, repräsentieren knapp 85 Prozent des europäischen Gesamtmarkts.

MSCI Europe: Aufteilung nach Ländern:

MSCI Europe hat zwar in der Vergangenheit nicht mit der jährlichen Rendite des Stoxx Europe 600 mithalten können, jedoch sind die Kursausschläge auch geringer ausgefallen. Denn im MSCI Europe befinden sich große wie mittelgroße Konzerne – das heißt, hier fehlen die kleineren (und somit volatileren) Unternehmen.

MSCI Europe: Aufteilung nach Unternehmen:

Index: Stoxx Europe 600 – Region: Europa

Performance der letzten 5 Jahre:

All jene, die keine Lust auf den US Markt haben oder eine Ergänzung zum MSCI World suchen, können sich für den Stoxx Europe 600 entscheiden. Denn hier finden sich die – nach Börsenwert geordnet – 600 größten Unternehmen aus 18 europäischen Staaten.

Stoxx Europe 600: Aufteilung nach Ländern:

So gibt es hier Unternehmen aus Schweden, der Schweiz sowie Großbritannien.

Stoxx Europe 600: Aufteilung nach Unternehmen:

Der Vermögensaufbau mit dem ETF Sparplan – eine Schritt für Schritt-Anleitung

ETF ist nicht automatisch ETF. Denn es gibt zwischen den verschiedenen Indexfonds-Produkten nicht zu außer Acht lassende Unterschiede bezüglich der Performance und den Kosten.

Um letztlich die besten ETFs zu finden, sollten ein paar Auswahlkriterien Berücksichtigung finden, sodass man als Anleger entscheiden kann, ob es sich um einen empfehlenswerten oder eher zu ignorierenden ETF handelt.

Die Frage, was sind gute ETFs zum Investieren, kann mit der nachfolgenden Schritt für Schritt-Anleitung beantwortet werden:

Wie sieht das Anlageziel aus?

Zu Beginn geht es um das Definieren des Anlageziels sowie um den Anlagefokus: Bei der Geldanlage ist zu berücksichtigen, dass man schon vor der Investition klären soll, welches Anlageziel verfolgt werden soll.

Geht es um eine kurzfristige Veranlagung oder verfolgt man einen langfristigen, also über mehrere Jahre andauernden, Anlagehorizont? Möchte man für das neue Auto sparen und in zwei bis vier Jahren die erforderliche Summe dafür haben oder geht es um die private Altersvorsorge?

Die besten ETF SparpläneETFs sind in der Regel dann empfehlenswert, wenn man einen langfristigen Vermögensaufbau plant. Denn ETFs sind dann interessant, wenn man mehr als zehn Jahre investieren möchte – wie bereits die oben angeführten Durchschnittsrenditen zeigen, mag es ratsam sein, mindestens 15 Jahre zu investieren.

Neben der konkreten Produktsuche geht es aber auch um den Anlagefokus. Somit wird festgelegt, in welche Märkte, Anlageklassen oder Themen investiert werden soll.

So kann man etwa sagen, dass sogenannte Schwellenländer-ETFs ein weitaus höheres Risiko als ETFs aufweisen, die beispielsweise die Märkte der großen Industrienationen abbilden.

Jedoch sind die Renditechancen bei Schwellenländer-ETFs größer. Des Weiteren ist zu beachten, dass nicht jeder ETF sparplanfähig ist. Das heißt, im Zuge der Suche muss auch auf diesen Punkt Rücksicht genommen werden.

Für welche Replikationsmethode sollte man sich entscheiden?

Nun geht es darum, wie der favorisierte ETF sodann den zugrundeliegenden Index replizieren soll. Und es muss die Frage geklärt sein, was mit den Erträgen des Fonds passiert. Denn die Replikationsmethode ist besonders ausschlaggebend für den weiteren bzw. späteren Erfolg.

Je nach Replikationsmethode gibt es ein anderes Vorgehen des Anbieters. Zur Verfügung stehenden die indirekte Replikation (synthetisch) sowie die direkte Replikation (physisch).

Handelt es sich um einen physischen ETF, so werden die im Index enthaltenen Aktien gekauft. Das bedeutet, der Anbieter erwirbt alle im Index vorhandenen Wertpapiere – es liegt somit eine Vollreplikation vor.

Einige Anbieter kaufen Wertpapiere und verkaufen wieder, sofern ein gewichtiger Einfluss auf den Index beobachtet werden kann. In diesem Fall spricht man von einem optimierten Sampling (Representing Sampling).

Jedoch führt diese Vorgangsweise mitunter zu leichten Abweichungen bei der Kursentwicklung zwischen dem Index und dem ETF. Ein Problem, das etwa bei synthetischen ETFs nicht vorliegt. Denn hier bildet der ETF Anbieter die Entwicklung des Index über Tauschgeschäfte ab.

Die Abwicklung derartiger Swap-Geschäfte findet über einen Swap-Kontrahenten sowie dem ETF Anbieter statt. Eine günstigere Methode als der physische Kauf wie Verkauf, jedoch steigt das Risiko – denn kommt es zur Zahlungsunfähigkeit des Swap-Kontrahenten, so können die Einlagen der Anlagen verloren gehen.

Fakt ist: Hinter dem synthetisch replizierenden ETF gibt es keinen echten Wert; zudem ist die Wahrscheinlichkeit äußerst gering, dass man als Anleger einen Nachteil erleidet, wenn man sich für einen synthetisch replizierenden ETF entscheidet.

Für Anleger, die Gebühren sparen wollen, mag der ETF mit indirekter Replikation empfohlen werden, für sicherheitsorientierte Anleger ist hingegen der physisch replizierende ETF ansprechender.

Was spricht für ausschüttend oder was für thesaurierend?

ETFs können ausschüttend sowie wiederanlegend (hier spricht man von thesaurierend) sein. Erträge werden von ausschüttenden ETFs, wie der Name bereits vermuten lässt, ausgeschüttet – das heißt, die Erträge werden sodann dem Konto gutgeschrieben.

Die Erträge können sodann in alternative Anlagen oder auch anderweitig genutzt werden. Das heißt, man behebt die Erträge und leistet sich sodann neue Einrichtungsgegenstände oder einen Urlaub oder versucht mit den Erträgen höhere Gewinne zu erzielen, in dem man eine andere Veranlagungsform wählt.

Handelt es sich hingegen um den thesaurierenden ETF, so werden die Erträge wieder im Sparplan angelegt. Der große Vorteil? Mit dieser Vorgehensweise kommt es zu einem Zinseszinseffekt, sodass sich das Vermögen durch die einbezahlten monatlichen Sparraten sowie die Kursgewinne des Index erhöht und noch durch die erzielten Erträge abermals erhöht wird.

Vor allem dann, wenn ein langfristiger Anlagehorizont verfolgt wird, kann sich das Wiederveranlagen besonders als vorteilhaft erweisen.

Wie hoch sind die Gebühren?

Da die Verwaltungskosten deutlich niedriger als bei den aktiv gemanagten Fonds sind, werden ETF Fonds vor allem auch Anlegern empfohlen, denen das Gebührenmodell ausgesprochen wichtig ist – also die keine hohen Kosten für ihre Anlage bezahlen möchten.

Die Verwaltungsgebühr von einem ETF liegt in der Regel bei unter 0,5 Prozent/Jahr. Bei aktiv gemanagten Fonds sind es fast immer über 1,0 Prozent.

Vor allem dann, wenn es nur geringe Beträge sind, die Monat für Monat investiert werden sollen, spielen die Gebühren eine wesentliche Rolle – denn hohe Gebühren nagen immer an den Gewinnen. Und wenn schon aufgrund der geringen Investitionsbeträge nur moderat steigende Gewinne verbucht werden können, wäre es somit unproduktiv, eine Veranlagung zu wählen, die dafür bekannt ist, extrem teuer zu sein.

ETF Sparplan Gebühren

Jedoch ist es wichtig, dass man einen Blick auf die Gesamtkostenquote – also die Total Expense Ratio (kurz: TER) – wirft. Denn die TER spiegelt nicht nur die laufenden Kosten des ETFs im Jahr wider, sondern berücksichtigt auch alle weiteren Gebühren des Indexfonds.

Jedoch muss man berücksichtigen, dass sich in der TER keine Transaktionskosten befinden, die etwa dadurch entstehen, dass Titel verkauft bzw. gekauft werden. Somit ist es wichtig, einen Blick auf die Produktionsinformationsblätter der Emittenten zu werfen – zudem ist es ratsam, dass man die Renditen vergleicht.

Denn in den Renditen sind alle Kosten enthalten. Nebenbei mag es auch von Vorteil sein, die Total Cost of Ownership (kurz: TCO) zu berücksichtigen. Denn die TCO verrät die Gesamtkosten des Fonds – und das unter Berücksichtigung der Swap-Gebühr bei den synthetisch nachgebildeten ETFs, wobei auch die Spreads bei Transaktionen innerhalb des ETFs, die Steuern und auch die Erträge sowie die Handelsgebühren miteinfließen.

Des Weiteren gibt es auch indirekte Gebühren, die man nicht außer Acht lassen sollte. Indirekte Gebühren entstehen durch den sogenannten Tracking Error – kurz: TE. In diesem Fall misst der TE die Abweichung des ETFs vom nachgebildeten Index.

Handelt es sich um einen niedrigen TE, so ist die Entwicklung ähnlich der Entwicklung des Index. Jedoch gibt es keinen Aufschluss darüber, ob es sich um eine positive oder negative Abweichung handelt. Diese Frage wird durch die Tracking-Differenz – kurz: TD – beantwortet. Denn hier wird der Unterschied zwischen der Rendite des Index sowie der Rendite des ETF berücksichtigt.

Zudem darf man nicht die Ordergebühren beim Broker vergessen. Waren Sparpläne vor wenigen Jahren noch kostenlos, so verlangen die Banken bzw. Broker heute Geld – das heißt, um die Frage, was sind gute Depots für ETF beantworten zu können, ist es auch wichtig, einen Blick auf das Gebührenmodell des Brokers bzw. der Bank zu werfen.

Jedoch gibt es sehr wohl noch ein paar Anbieter, in erster Linie Direktbanken ohne Filialnetz oder Discountbroker, die keine Gebühr für Sparpläne verrechnen.

Wie findet man einen seriösen und vielversprechenden Fondsanbieter?

Hat man bereits ein paar ETFs in der engeren Auswahl, so mag es durchaus empfehlenswert sein, sich den Fondsanbieter, das Fondsvermögen, das Fondsdomizil sowie das Fondsalter des Indexfonds anzusehen.

Kommt man zu dem Ergebnis, dass der Fondsanbieter durchaus vertrauenswürdig ist, so mag das in weiterer Folge die Sicherheit des ETF-Investments erhöhen. Eventuell helfen auch im Netz zu findende Test- wie Erfahrungsberichte. Vor allem dann, wenn man sich unsicher ist, mag es hilfreich sein, sich mit derartigen Berichten zu befassen.

Beliebte ETF Fonds sind Beispielsweise Wasserstoff ETFs, Dax ETFs oder Gold ETFs.

Welche Informationen werden auf der Homepage verraten?

Aber worauf muss man als Anleger achten? Zuerst ist es ratsam, die Homepage des Fondsanbieters unter die Lupe zu nehmen.

  • Gibt es auf der Webseite alle wichtigen Informationen? Sind die Kosten transparent aufgeschlüsselt?
  • Ist es problemlos möglich, sofort an das ETF Factsheet zu gelangen und findet man auch das Produktionsinformationsblatt?
  • Auch wenn diese Punkte nicht gerade viel über die Performance wie Qualität des ETFs aussagen, so kann der Anleger aber sicher sein, dass er sich jederzeit über die Struktur des ETF informieren kann und es möglich ist, die Kostenstruktur nachvollziehen zu können.

Wo befindet sich das Fondsdomizil?

Ein weiterer Punkt, der unbedingt Berücksichtigung finden muss, ist das Fondsdomizil.

Denn ETFs, die sich außerhalb der Europäischen Union befinden, können mitunter steuerrechtliche Nachteile mit sich bringen. Aus diesem Grund ist es ratsam, dass ein europäischer Anleger darauf achtet, dass es sich um einen in Europa aufgelegten ETF handelt.

Das erkennt man etwa am Namenszusatz „UCITS“. In diesem Fall wird nämlich den UCITS-Richtlinien gefolgt – und das besagt, dass alle Qualitätsanforderungen sowie rechtlichen Vorgaben erfüllt werden, die innerhalb der Europäischen Union anzuwenden sind.

Wie lange gibt es den Fonds bereits?

Zudem erweitern die ETF Anbieter stetig ihr ETF-Portfolio. Des Weiteren strömen immer wieder neue Indexfonds auf den Markt. Wichtig ist, dass nur Fonds Berücksichtigung finden, die bereits älter als ein Jahr sind.

Denn gibt es ausreichende Daten, so kann ein Performancevergleich mit den ETFs der Konkurrenten durchgeführt werden. Des Weiteren gewählten Emittenten oft nur eine einjährige Probezeit – das heißt, nimmt man über den ETF „zu wenig“ Geld ein, so kann der ETF wieder geschlossen werden. Ist das der Fall, so muss sich der Anleger erneut auf die ETF-Suche begeben.

Ideal für all jene, die langfristig ein Vermögen aufbauen wollen – ETF Sparplan

Wer sich heute bereits Gedanken macht, wie seine finanzielle Situation in fünf, 10 oder 20 Jahren aussehen wird, der sollte einen Blick in Richtung ETF Sparplan werfen. Hier kann man mit geringen Beträgen, die monatlich angelegt werden, über Jahre investieren und sich (recht risikoarm) so ein Vermögen aufbauen.

Berücksichtigt man die Umstände, dass die Niedrig- bzw. Nullzinspolitik der EZB noch in den nächsten Jahren kein Ende finden wird, so mag der ETF Sparplan die ideale Alternative zum Sparbuch wie Tages- oder Festgeld sein.

Seit 2012 beschäftige ich mich zusammen mit meiner Frau Jana mit dem Vermögensaufbau mit ETFs. Unser Ziel ist es, ein passives Einkommen aufzubauen, von dem wir ab 2040 komfortabel leben können.